Am 15. November 2013 findet in Bern die infoclio.ch-Tagung zum Thema „Geschichtswissenschaften und Verlage im digitalen Zeitalter“ statt. Die Tagung ist die fünfte Veranstaltung der Reihe „Digitale Medien und Geschichtswissenschaften“. Forschende, Verleger, Vertreterinnen wissenschaftlicher Institutionen und weitere Akteure, die am Prozess des wissenschaftlichen Publizierens beteiligt sind, referieren und diskutieren über die aktuellen Entwicklungen im geschichtswissenschaftlichen Verlagswesen und die Zukunft des digitalen Publizierens.

Thema

Der digitale Wandel hat auch im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens zu tiefgreifenden Veränderungen geführt. Zur diesjährigen Tagung lädt infoclio.ch verschiedene am Forschungs- und Editionsprozess beteiligte Akteure ein, um gemeinsam über die Zukunft des geschichtswissenschaftlichen Publizierens zu diskutieren.

Das Verlagswesen nimmt eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Kommunikation innerhalb der Geschichtswissenschaften ein. Die gut etablierten Praktiken erleben jedoch seit einigen Jahren grundlegende Veränderungen, die mit dem digitalen Wandel einhergehen und sowohl die Arbeitsprozesse wie auch die Verbreitung der wissenschaftlichen Publikationen betreffen. Gleichzeitig und beschleunig durch die Open Access-Bewegung tauchen neue digitale Publikationsformen und -foren auf, die Alternativen zu den traditionellen Publikationsmodellen darstellen.

In der Folge dieser Veränderungen sind die Akteure des wissenschaftlichen Publizierens mit vielen Unsicherheiten konfrontiert: Die Verlage suchen ihre Position im neuen Markt des E-Books und nach Möglichkeiten, die neuen Publikationstechniken nach ihren Interessen zu gestalten; die Forschenden stehen zwischen den traditionellen Validierungsweisen ihrer wissenschaftlichen Arbeit und den neuen Formen des elektronischen Publizierens, deren Vorteile sie rasch erkannt haben; die Universitäten und die forschungsfördernden Institutionen sind bestrebt, die Forschungsarbeiten sichtbarer und frei zugänglich zu machen.

Gemeinsame Diskussionen aller an einer Publikation beteiligten Akteure blieben bisher aus und viele Fragen über die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens unbeantwortet: Welches sind die Bedürfnisse und die Erwartungen der verschiedenen Akteure im Forschungs- und Editionsprozess? Wie soll eine koordinierte Förderungspolitik bezüglich des digitalen Publizierens aussehen, damit sie eine nachhaltige und offene Basis für die zukünftigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen bildet?

An der infoclio.ch Tagung 2013 sollen diese Fragen thematisiert und die verschiedenen Standpunkte und Erwartungen dargelegt werden. Der Vormittag ist der Bestandsaufnahme des geschichtswissenschaftlichen Verlagswesens in der Schweiz gewidmet und umfasst Beiträge von Forschenden, spezialisierten Verlagen und Vertreterinnen und Vertretern wissenschaftlicher Institutionen. Dabei sollen gemeinsame Probleme und unterschiedliche Interessenlagen thematisiert werden. Am Nachmittag stehen aktuelle Fragen des digitalen Publizierens im Zentrum: Herausgeberinnen und Herausgeber aus dem In- und Ausland äussern sich zu digitalen Publikationsformen sowie zu Open Access und präsentieren ihre Visionen der zukünftigen Entwicklungen.

Programm

9h00-9h30: Empfang

9h30-9h35: Begrüssung – Enrico Natale, Leiter, infoclio.ch

9h35-11h30: Session 1: Das geschichtswissenschaftliche Publizieren in der Schweiz – Eine Bestandesaufnahme

• 9h35-10h05: François Vallotton, Professeur d’histoire contemporaine, Université de Lausanne – L’édition numérique en Suisse. Un regard...
• 10h05-10h35: Ingrid Kissling-Näf, Leiterin Abteilung 1, Schweizerischer Nationalfonds - Die Förderung der geisteswissenschaftlichen Publikationen. Bilanz und Perspektiven
• 10h35-11h: Jean Richard, Directeur, Editions d’en bas – L’édition en histoire entre modèles traditionnels et nécessité de changement

11h00-11h30: Kaffeepause

11h30–12h45: Podium 1: Das geschichtswissenschaftliche Publizieren in der Schweiz – Eine Bestandesaufnahme

Moderation: Monika Dommann, Professorin für Zeitgeschichte, Universität Zürich

• Marco Iorio, Chefredaktor, Historisches Lexikon der Schweiz
• Ingrid Kissling-Näf, Leiterin Abteilung 1, Schweizerischer Nationalfonds
• Claude Pahud, Directeur, Editions Antipodes
• François Vallotton, Professeur d’histoire contemporaine, Université de Lausanne
• Hans-Rudolf Wiedmer, Leiter, Chronos Verlag

12h45-13h30 Mittagessen

13h30-14h30: Session 2: Digitales Publizieren, Open Access und die Zukunft der geschichtswissenschaftlichen Publikation

• Pierre Mounier, directeur adjoint d'OpenEdition – Edition numérique et débat sur l’Open Access en France
• Gary Hall, Professor of Media and Cultural Studies, Conventry University – Open Access Advocacy and the future of scholarly publishing

14h30-14.50 Pause

14h50-16h30: Podium 2: Der digitale Wandel und das geschichtswissenschaftliche Publizieren in der Schweiz

Moderation: Stefan Nellen (angefragt), Chef, Dienst Historische Analysen, Schweizerisches Bundesarchiv

• Olivier Babel, Directeur, Presses Universitaires Romandes, Lausanne
• Ruedi Bienz, Leiter und Inhaber, Schwabe Verlag
• Alain Cortat, Directeur, Editions Alphil
• Pierre Mounier, directeur adjoint d'OpenEdition
• Bruno Meier, Leiter, Verlag Hier+Jetzt
• Jean Richard, Directeur, Editions d’en bas

Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Die online-Anmeldung ist ab sofort möglich: http://www.infoclio.ch/de/anmeldung