Wozu Fachgeschichte und wer soll sie schreiben?
Die Kultur- und Sozialanthropologie und ihr Verhältnis zur eigenen Geschichte und zu den Geschichtswissenschaften
Published on Friday, June 17, 2016
Abstract
„Die beste Art, eine Wissenschaft mitzuteilen, sei Erzählung ihrer Geschichte“. Diese kluge Empfehlung von Heinrich Du Bois-Reymond, Gründungsmitglied der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, im Jahre 1872 entspricht allerdings nicht mehr der Praxis des wissenschaftsgeschichtlichen Arbeitens.
Announcement
Wien, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien (IKSA), 9.-10. Dezember 2016
Präsentation
„Die beste Art, eine Wissenschaft mitzuteilen“, sagte schon ein kluger Kopf[1] des 19. Jahr-hunderts, „sei Erzählung ihrer Geschichte“. Diese Empfehlung für eine allgemeine Fachgeschichtsschreibung mag zwar auch heute noch plausibel klingen, der Praxis des wissenschaftsgeschichtlichen Arbeitens entspricht sie aber nicht mehr. Längst werden wichtige Teilaspekte der KSA-Fachgeschichte auch in Zusammenarbeit mit Angehörigen anderer Disziplinen geschrieben. Da hinsichtlich der Methodik ein enger Bezug zu den Geschichtswissenschaften besteht, erfolgt diese interdisziplinäre Zusammenarbeit allerdings nicht immer reibungslos. Daraus ergeben sich Grundsatzfragen, die wir in unserem Workshop diskutieren wollen.
Die erste Frage rüttelt an den Grundfesten: Wozu soll eine Fachgeschichte eigentlich geschrieben werden? In unserem Workshop sind Beiträge, in welchen die eigenen Forschungen vorgestellt werden und aber zugleich auch diese Grundsatzdiskussion mit berücksichtigt wird, willkommen. Hierbei wäre es wünschenswert, wenn Antworten gefunden werden könnten, die sich nicht nur auf die Relevanz in der Vergangenheit sondern auch in der Gegenwart beziehen.
Die zweite Frage betrifft den praktischen Umgang mit den Geschichtswissenschaften. Gibt es Erfahrungen über Einschränkungen oder wie auch immer geartete Empfehlungen im Sinn eines best practice für diese spezielle Form der Geschichtsschreibung? Was ist zu beachten und braucht die Fachgeschichtsschreibung gar eine ganz bestimmte Form von Interdisziplinarität? Beiträge, die sich mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen, sollten sowohl methodologische Überlegungen wie auch gesellschaftspolitische Diskussionen und wissen-schaftstheoretische Argumentationen berücksichtigen.
Die dritte Frage schließlich bezieht sich auf den Adressaten: Für wen soll die Fachgeschichte geschrieben werden bzw. welchen wissenschaftlichen Lesekreis soll die Fachgeschichte ins Auge fassen? Für diesen letzten Bereich wäre es zielführend, wenn auch Überlegungen über die best tools angestellt werden, wie diese wissenschaftlichen Zielgruppen erreicht werden können.
[1]Heinrich Du Bois-Reymond, Gründungsmitglied der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Über Wissenschaftsgeschichte, Berlin am 4. Juli 1872.
Vortragsvorschläge
Einreichfrist: 30.9. 2016,
ersucht wird um die Einreichung eines Abstracts von max. 200 Worten (für einen Vortrag von max. 20 Minuten) an ilja.steffelbauer@univie.ac.at.
Keine Teilnahmegebühr.
Wissenschaftlicher Beirat
- Peter Schweitzer (peter.schweitzer@univie.ac.at)
- Marie-France Chevron (marie-france.chevron@univie.ac.at)
- Peter Rohrbacher (peter_rohrbacher@univie.ac.at)
Subjects
Places
- Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, Universitätsstraße 7
Vienna, Austria (1010)
Date(s)
- Friday, September 30, 2016
Attached files
Keywords
- fachgeschichte
Contact(s)
- Ilja Steffelbauer
courriel : ilja [dot] steffelbauer [at] univie [dot] ac [dot] at
Reference Urls
Information source
- Ilja Steffelbauer
courriel : ilja [dot] steffelbauer [at] univie [dot] ac [dot] at
License
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To cite this announcement
« Wozu Fachgeschichte und wer soll sie schreiben? », Call for papers, Calenda, Published on Friday, June 17, 2016, https://doi.org/10.58079/vb9