HomeConfluences des inégalités sociales dans les littératures et médias francophones

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Zusammenflüsse sozialer Ungleichheiten in den frankophonen Literaturen und Medien

Confluences des inégalités sociales dans les littératures et médias francophones

Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Intersektionalität

L’intersectionnalité du point de vue des études littéraires

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Published on Monday, October 23, 2023

Abstract

Das Konzept der Intersektionalität bietet sich in besonderem Maße an, vergangene und gegenwärtige Machtverhältnisse in ihrer Verwobenheit zu verstehen. Es entwickelt sich aus der Beobachtung der Existenz von Mehrfachdiskriminierungen in der Gesellschaft. Seine Ursprünge sind in der Entwicklung eines Black Feminism seit den 1970er Jahren zu finden, der die intersektionale Wechselwirkung von Rassismus und Sexismus in der Gesellschaft in den Blick nimmt. Die Wortbildung geht auf Kimberlé Crenshaw (1989) zurück, die ihn aus der visuellen Metapher der Straßenkreuzung entlehnt. Seitdem werden mit dem Begriff der Intersektionalität unterschiedliche Formen mehrfacher Diskriminierung in der Gesellschaft beschrieben, wobei neben den Kategorien von race, class und gender in den vergangenen Jahren weitere Kriterien sozialer Differenz und Diversität, wie etwa Alter, Religion oder Disabilität, hinzugekommen sind.

Announcement

Präsentation

Das Konzept der Intersektionalität bietet sich in besonderem Maße an, vergangene und gegenwärtige Machtverhältnisse in ihrer Verwobenheit zu verstehen. Es entwickelt sich aus der Beobachtung der Existenz von Mehrfachdiskriminierungen in der Gesellschaft. Seine Ursprünge sind in der Entwicklung eines Black Feminism seit den 1970er Jahren zu finden, der die intersektionale Wechselwirkung von Rassismus und Sexismus in der Gesellschaft in den Blick nimmt. Die Wortbildung geht auf Kimberlé Crenshaw (1989) zurück, die ihn aus der visuellen Metapher der Straßenkreuzung entlehnt. Seitdem werden mit dem Begriff der Intersektionalität unterschiedliche Formen mehrfacher Diskriminierung in der Gesellschaft beschrieben, wobei neben den Kategorien von race, class und gender in den vergangenen Jahren weitere Kriterien sozialer Differenz und Diversität, wie etwa Alter, Religion oder Disabilität, hinzugekommen sind. Wie Winker/Degele 2009 herausstellen, handelt es sich bei der Intersektionalität um einen eher „rudimentär ausgearbeiteten Theorieansatz“ (11), der darüber hinaus in den Literaturwissenschaften erst in jüngerer Zeit Beachtung gefunden hat (vgl. Krass 2014: 17; vgl. Klein/Schnicke 2014)). Während die Gender, Queer oder Postcolonial Studies separat betrachtet feste theoretische Spielfelder der Literaturwissenschaft sind, findet man sie in ihrer intersektionalen Verknüpfung weniger stark in den Literaturen angewandt. Ziel der Sektion ist es, sich dieses Forschungsdesiderats anzunehmen und sowohl aus einer theoretischen als auch aus einer analytischen Perspektive Zusammenflüsse und Wechselwirkungen sozialer Ungleichheiten in den frankophonen Literaturen und Medien zu betrachten. Wie Räthzel dies für die intersektionale Forschungsperspektive im Allgemeinen definiert hat, stehen damit „kontextspezifische Untersuchungen der Überschneidungen und des Zusammenwirkens verschiedener gesellschaftlicher Herrschaftsstrukturen und -praktiken“ (2004: 253) im Fokus. Erwünscht sind somit aus einer diachronen Perspektive sowohl Einzelstudien als auch vergleichende Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen von Macht und Herrschaft auf literarische Konstruktionen und Verhandlungen von multidirektional marginalisierten Identitäten beschäftigen. Es soll somit die grundsätzliche thematische Repräsentation von Mehrfachdiskriminierungen im Kontext von rassistischen und sexualisierten Gewaltformen sowie weiteren ideologisch motivierten Abwertungsmechanismen beleuchtet werden. Aus einer biopolitischen Sichtweise spielt dabei sicherlich der Körper als Spielfeld von Machtpraktiken eine entscheidende Rolle, wie insbesondere in postkolonialen Narrativen sichtbar wird. Doch auch Fragen von Autorschaft sollen berücksichtigt werden, die sich einerseits in ihrer narratologischen Konkretisierung betrachten und andererseits im soziologischen Kontext von Verlagswesen und Marktgesetzen kontextualisieren lassen.

Schwerpunkte und Fragestellungen dieser Sektion lassen sich um folgende mögliche Themenfelder zentrieren:   

  • Welche theoretischen Analysemodelle von Intersektionalität lassen sich aus den Literaturwissenschaften entwickeln und wie lassen sich diese praktisch anwenden?
  • Welche thematischen, visuellen und narratologischen Repräsentationen von Mehrfachdiskriminierung finden sich in Literatur und Medien?
  • Welche literarischen und visuellen Konstruktionen von Identitäten in Wechselwirkung zu sozialen Machtstrukturen lassen sich in Literaturen und Medien herausfiltern?
  • Wie lässt sich Intersektionalität im Kontext von Verlagswesen und Marktgesetze konzeptualisieren?

Vortragsvorschläge

Wir bitten um Vortragsvorschläge in dt. oder frz. Sprache mit einer Länge von höchstens 500 Wörtern (zzgl. Bibliographie) bis zum 31. Januar 2024 an die folgenden Adressen: sizzo@uni-bonn.de, s5kkroth@uni-bonn.de.

Über die Annahme der Beiträge wird bis zum 28. Februar 2024 informiert.

Wissenschaftlicher Beirat

PD Dr. Sara Izzo und Katharina Roth, Fachbereich für Romanistik, Rheinische-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Event attendance modalities

Full on-site event


Date(s)

  • Wednesday, January 31, 2024

Keywords

  • Intersektionalität, Literaturwissenschaft, Gender Studies, Postkolonialismus

Information source

  • Sara Izzo
    courriel : sizzo [at] uni-bonn [dot] de

License

CC0-1.0 This announcement is licensed under the terms of Creative Commons CC0 1.0 Universal.

To cite this announcement

« Confluences des inégalités sociales dans les littératures et médias francophones », Call for papers, Calenda, Published on Monday, October 23, 2023, https://doi.org/10.58079/1c0p

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